Umgang mit Interkulturalität in der Pflege
(EA) Euro Akademie
Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund sind auf Pflege angewiesen. Der wachsenden Pluralität der zu pflegenden Menschen steht die Multikulturalität des Personals in Einrichtungen gegenüber. Eine kultursensible Pflege und gesundheitliche Versorgung sind notwendig, um den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen gerecht zu werden.
In der Praxis gibt es erste Ansätze im Umgang mit Interkulturalität in der Pflege, die in der Fortbildung erörtert werden.
Faktoren, wie z. B. ethnische und nationale Herkunft, Aufenthaltsstatus, sozialer Hintergrund, Bildungsbiografie, kulturelle und religiöse Prägung und Erwartungshaltungen lassen sich nur bedingt übereinanderlegen, Gemeinsamkeiten sind oft geringer als die Faktoren, die die Pflegebedürftige mit Migrationshintergrund unterscheiden.
Alternsprozesse setzen bei Migrant*innen mit durchschnittlich 55 Jahren ein, etwa zehn Jahre früher als bei Deutschen ein.
Der Pflegebedarf ist weitgehend auf zurückliegende gesundheitliche und migrationsbedingte Belastungen zurückzuführen: schwere Arbeitsbedingungen, höheres Unfallrisiko, häufigere Berufskrankheiten, Arbeitslosigkeit,
Trennungserfahrungen, Anpassung, Kommunikationsprobleme,
Diskriminierungserfahrungen, Identifikationskonflikte und Generationsprobleme.
Die Vorstellung darüber, was Pflege aber ausmacht, wird von Kultur, Religion, Generationszugehörigkeit und Zeitgeist beeinflusst. Menschen mit Mirgrationshintergrund verstehen einen kultursensiblen Umgang, durch Respekt und Beachtung der Wertvorstellungen der kulturellen, sozialen, religiösen Identität.
Sie gehen zudem von einer Kommunikation in der Muttersprache und Beachtung gleichgeschlechtliche Pflege aus.
Hilfe im Haushalt wird als Bestandteil von Pflege gesehen. Ebenso vorausgesetzt wird, dass Ernährungsgewohnheiten, dass Zeit für Gespräche vor der Pflegehandlung berücksichtigt werden und das Hilfe bei bürokratischen Verfahren Beachtung finden.
Die Fortbildung greift Aspekte der interkulturellen Kompetenz in der Diskussion und Vertiefung unserer Handlungskompetenzen einer kultursensiblen Pflege auf, die darauf ausgerichtet ist, dass eine pflegebedürftige Person trotz einschränkender Bedingungen entsprechend ihrer individuellen Werte, kulturellen und religiösen Prägungen und Bedürfnisse leben kann.
Fort- und Weiterbildung:
Umgang mit Interkulturalität in der Pflege
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Umgang mit Interkulturalität in der Pflege
Inhalt
- Menschen verschiedener Erscheinungsweisen, Verhaltensweisen, Kommunikationsweisen akzeptieren
- Eigene Gefühle, Denk- und Reaktionsmuster reflektieren: gegenüber relativ fremden kulturellen Mustern offen sein
- Neugier bezüglich anderer Kulturen oder kultureller Prägungen anstatt Abwehrhaltung: sich sachkundig machen und eventuell sprachliche Kenntnisse erwerben; sich in anderes Gefühls- und Bedürfniserleben einfühlen und lernen zu verstehen (Empathie);
- Einstellung auf Kommunikationsbesonderheiten; Wechsel auf eine Ich-Du-Interaktion (Konzentration auf die Person und keine Reduktion auf Religion, Kultur oder Nation)
- sich auf konstruktive geistige Grundhaltungen orientieren (z.B. Win-Win-Konzept)
- kooperieren und bei Interessens- und Bedürfniskonflikten sich verständigen und Kompromisse schließen.